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Pleuramesotheliom

Wie entsteht ein Pleuramesotheliom?

Die Lunge und die Innenseite der Brustwand werden jeweils von einer feinen Haut, der sogenannten Pleura, überzogen. Die Pleura der Lunge nennt man Pleura visceralis (Lungenfell), die Pleura der Brustwandinnenseite wird Pleura parietalis (Rippenfell) genannt. Im Normalfall befindet sich zwischen den beiden Blättern der Pleura eine geringe Menge an eiweißhaltiger Flüssigkeit, die für die Anhaftung der Lunge an die innere Brustwand sorgt und gleichzeitig die Gleitbewegungen der Lunge beim Ein- und Ausatmen unterstützt.
Obwohl das Brustfell nur aus sehr feinen bindegewebigen Häuten besteht, ist es trotzdem anfällig für Tumore. Die Mehrzahl der tumorartigen Veränderungen sind allerdings gutartig und entstammen den umliegenden Fett- oder Bindegeweben sowie Gefäßen. Ähnlich der Tumorbildung in der Brustwand können sich im Brustfell aber auch Metastasen eines anderen im Körper befindlichen Tumors bilden sowie ein Lungen- oder Brustkrebs einwachsen. Die bösartigen (malignen) Tumore des Brustfells werden als Pleuramesotheliome bezeichnet.
Als prominentestes Beispiel für krebserregende Substanzen, deren Exposition eine direkte Auswirkung auf die Ausbildung vom Pleuramesotheliomen haben, gilt seit längerer Zeit der nunmehr verbotene Baustoff Asbest.

Welche Symptome gibt es bei Pleuramesotheliomen?

Während gutartige Tumore in der Regel keine starken Beschwerden verursachen, führen Metastasen und das Pleuramesotheliom dagegen zu teilweise unerträglichen atemabhängigen Schmerzen in der Brustregion. Zusätzlich können Luftnotanfälle, Reizhusten und Fieber auftreten.
Häufig kommt es im Rahmen der Erkrankung auch zu einer gesteigerten Flüssigkeitsproduktion durch die Schleimhäute, was zu erheblichen Pleuraergüssen und Entzündungsreaktionen führt.

Wie wird ein Pleuramesotheliom diagnostiziert?

Die Möglichkeiten einer Brustfellerkrankung sind vielfältig, daher gilt es für die bestmögliche Behandlung zunächst den ursächlichen Grund für die Erkrankung herauszufinden. Röntgen-Thorax-Bilder und CT-Thorax-Untersuchungen sind dabei immer das erste Mittel der Wahl. Durch eine Ultraschalluntersuchung lässt sich ein Pleuraerguss diagnostizieren und anschließend durch eine Punktion (Einbringen einer feinen Nadel über die Brustwand in den Pleuraspalt) Ergussflüssigkeit zur pathologischen Untersuchung gewinnen. Neben einer Blutuntersuchung gibt die Zusammensetzung der Ergussflüssigkeit Aufschluss über die Ursache der Erkrankung. Manchmal ist zur genauen Diagnose eine Thorakoskopie notwendig, um eine Gewebsbiopsie durchführen zu können.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Tumorartige Veränderungen, die vom Brustfell ausgehen, werden grundsätzlich operativ entfernt. Gerade beim bösartigen (malignen) Pleuramesotheliom ist eine frühzeitige Diagnosestellung und rechtzeitige operative Entfernung der Pleura und der betroffenen Lungenregion sowie aller weiteren befallenen Bereiche notwendig.
Nach multimodalem Therapiekonzept führen wir nach Chemo- und Radiotherapie im geeigneten Tumorstadium die erweiterte Pleuropneumektomie und Zwerchfellresektion durch. Durch diese Technik lässt sich bei einigen Patienten der heilende Effekt erzielen.
Am seitlichen Brustkorb wird über einen ca. 10 cm langen Schnitt zwischen zwei Rippen die Brusthöhle geöffnet und alle tumorartig veränderten Strukturen entfernt. Diese schonende Operationsmethode verhindert nachträgliche Schmerzen und Bewegungsstörungen des Armes. Nach dem operativen Eingriff werden Chemo- und Strahlentherapie fortgesetzt, um ein gutes Langzeitergebnis zu erzielen, bzw. um das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten.