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Brustwandtumoren

Was sind Brustwandtumoren?

Die Brustwand des Menschen besteht aus einer Vielzahl von verschiedenen Gewebearten, wie z.B. Haut, Fett-, Binde- und Muskelgewebe sowie Knochen- und Knorpelgewebe. Gerade tumorartige Veränderungen können daher im Bereich der Brustwand ein sehr großes Spektrum aufweisen. In den meisten Fällen haben die Tumore ihren primären Ursprung direkt in der Brustwand und treten in annähernd gleicher Häufigkeit sowohl als bösartiges oder gutartiges Geschwulst des jeweiligen Gewebes auf. Jedoch sind auch sekundäre Tumore z.B. durch Metastasen eines anderen im Körper befindlichen Tumors oder durch Einwachsen eines Lungen- oder Brustkrebs möglich.

Was sind Symptome für Brustwandtumore und wie werden sie diagnostiziert?

Nicht selten fehlen bei Tumoren der Brustwand eindeutige Symptome, sodass sie erst als Zufallsbefunde während radiologischer Untersuchungen anderer Erkrankungen auffällig werden. Häufig kann jedoch ab einer gewissen Geschwulstgröße auch eine Erhabenheit ertastet werden und es werden Schmerzen im betroffenen Brustbereich spürbar.
Bei Beschwerden in der Brustwand kann mittels einer Computertomographie (CT) ein detailreiches Bild der Brustwand erzeugt und im Erkrankungsfall ein Tumor relativ genau lokalisiert werden. Als Ergänzung wird mit einer MRT-Untersuchung die Auswirkung des Tumors auf die umliegenden Gewebe untersucht.
Aufgrund der Vielzahl an möglichen Tumorarten in der Brustwand wird manchmal auch eine Gewebsbiopsie zur eindeutigen Diagnosestellung notwendig.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Das richtige Therapiekonzept eines Brustwandtumors muss für jeden Patienten ganz individuell bestimmt werden. Die Behandlungsweise der Wahl ist dabei von der Art, Lokalisation und Größe der tumorartigen Veränderung sowie dem Allgemeinzustand des Patienten abhängig.
Ein chirurgischer Eingriff mit der operativen Entfernung des Tumors (Resektion) kann mit dem Ziel der Heilung, der Linderung von Symptomen oder der Vorbeugung von drohenden Komplikationen erfolgen. Nicht selten wird die Operation daher auch mit weiteren Therapieverfahren, wie z.B. einer Strahlentherapie oder einer Chemotherapie, kombiniert angewendet wird. Aufgrund der resultierenden Komplexität des Eingriffs arbeiten Thoraxchirurgen, Onkologen und Plastische Chirurgen bei der Therapie eng zusammen.
In den meisten Fällen ist eine Resektion der betroffenen Brustwandbereiche unumgänglich und der Tumor wird mit einem angemessenen Sicherheitsabstand von 2 cm bei gutartigen und 4 cm bei bösartigen Geschwülsten herausgeschnitten. Es werden also auch einige Zentimeter gesunden Gewebes vorbeugend mit entfernt, um zu verhindern, dass sich aus dem den ursprünglichen Tumor umgebenden Gewebe erneut ein Tumor bilden kann. Abhängig von der Tumorart und seinem Entstehungsort können ebenfalls Nachbarorgane und -gewebe befallen sein, von denen ggbfs. Teile mit entfernt werden müssen.
Dabei entstehen teilweise sehr große Gewebsdefekte, deren ordnungsgemäße Abdeckung enorm wichtig für die Wiederherstellung der Brustwandstabilität und damit auch der Lungenfunktion ist. In Zusammenarbeit mit der Plastischen Chirurgie wird der entfernte Bereich durch Kunststoffnetze rekonstruiert, die mit Nähten an den Rippen fixiert werden und die nötige Stabilität geben. Anschließend wird Muskelgewebe anderer Regionen, z.B. der Rückenregion, auf die Kunststoffnetze aufgebracht. In den meisten Fällen wird so die Deckung von großen Hautdefekten im Rahmen einer einzigen Operation erreicht.